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Ray (2004)

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SzenenfotoINHALT Der tragische Unfall des kleinen Bruders, der frühe Tod der Mutter, die Erblindung – Ray Charles' Kindheit war von Schicksalsschlägen gezeichnet. Dennoch schaffte er es an die Spitze und wurde einer der erfolgreichsten Musiker aller Zeiten.
KRITIK/INFO Im noch jungen Jahr 2005 starteten mit "De-Lovely" und "Ray" bereits zwei Musikerbiografien. Manche vermuten hier schon wieder einen neuen Trend. Regisseur Taylor Hackford tat sich bisher durch mitunter mehr als solide Genre-Filme ("Im Auftrag des Teufels") und Flops erster Güte ("Proof of Life – Lebenszeichen") hervor. Mit "Ray" ist er wohl nun in die erste Klasse der Hollywood-Regisseure aufgestiegen. Noch mehr im Mittelpunkt des Interesses steht jedoch der ehemalige TV-Komiker Jamie Foxx, der es im vergangenen Jahr durch zwei äußerst sorgfältig ausgewählte Rollen ebenfalls schaffte, sich einige Ligen nach oben zu spielen. Für seine Rolle als vorbildlicher Taxifahrer in "Collateral" wurde er ebenso für einen Oscar nominiert wie für seine Darstellung in "Ray". Tatsächlich steht und fällt der Film mit Foxx' Performance. Die Geschichte von Ray Charles wird mit all ihren Tiefpunkten, vor allem der Heroinsucht, erzählt. Doch wirklich zu packen vermag der Film dadurch noch nicht. Klar, die musikalischen Szenen sind mitreißend und der Rest mindestens noch unterhaltsam, doch einen verflachten Eindruck macht das ganze dennoch. Vor allem Charles' plötzliches Engagement gegen die Rassentrennung wirkt im Film völlig unglaubwürdig und wie die Entscheidung eines reinen Opportunisten.
Regisseur Hackford läßt es sich nicht nehmen, einige Traumvisionen in seinen Film einzubauen, die dezente Schockwirkung entfalten und an seinen Film "Im Auftrag des Teufels" erinnern, der auch mit solchen Horrorelementen spielte. Den Kontext dieser Sequenzen bleibt der Film jedoch schuldig. Ansonsten ist der Film technisch vollkommen auf der Höhe, der Schnitt tut sich vor allem im Zusammenhang mit den Rückblenden in Rays Kindheit hervor, die Kameraarbeit präsentiert großes Kino. Überhaupt scheint "Ray" der Prototyp der Hollywood-Biografie zu sein, denn es gibt eine solide Inszenierung, einen grandiosen Hauptdarsteller und ein pathetisches Finale, das alles zum Guten wendet und keinesfalls an einem Mythos kratzt. Gut unterhalten fühlt sich hier jeder, auch wenn er mit Ray Charles zuvor gar nichts am Hut hatte, doch auch irgendwie ein bißchen leer.
Großes Hollywood-Kino in Reinstform liefert "Ray" in Form einer in den Musikszenen sogar mitreißenden Biografie, die stark von ihrem überzeugenden Hauptdarsteller profitiert. Inhaltlich wirkt das ganze mitunter etwas unstimmig und verflacht, was jedoch nicht den immensen Unterhaltungswert des Films mindert.

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