Moovienet FilmdatenbankHouse of Flying Daggers
Shi mian mai fu (2004)

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SzenenfotoINHALT Als die "Fliegenden Messer", eine Gruppe von hochtalentierten Kämpfern, die Herrschaft der Tang-Dynastie in Frage stellen, nehmen die Offiziere Jin (Takeshi Kaneshiro) und Leo (Andy Lau) die Tänzerin Mei (Zhang Ziyi) gefangen. Sie vermuten Verbindungen des blinden Mädchens zu den Rebellen. Jin erhält die Aufgabe, sie zum Schein zu befreien und ihr Vertrauen zu gewinnen, um mehr über den Aufenthaltsort der Fliegenden Messer zu erfahren.
KRITIK/INFO Nachdem der chinesische Meisterregisseur Zhang Yimou mit "Hero" einen internationalen Hit landete, inszenierte er mit "House of Flying Daggers" nun erneut ein aufwendiges Epos, das zur Zeit der alten chinesischen Dynastien spielt.
Im Mittelpunkt steht die Liebesgeschichte zwischen Jin und Mei, die zunächst von Jins Seite geheuchelt sein soll, ihn aber bald vor die schwere Entscheidung zwischen seiner Pflicht und der Liebe zu Mei stellt. Unversehens entwickelt sich daraus zu allem Überfluß noch eine Dreiecksbeziehung mit fatalem Ausgang. Dieses Mal wurde erfreulicherweise keine zweite Version für den westlichen Markt angefertigt, die die Handlung den hiesigen Sehgewohnheiten anpaßt. Das führt natürlich dazu, daß (vor allem wegen der mäßigen deutschen Synchronisation) einige wenige Szenen etwas unfreiwillige Komik erzeugen. Das ändert jedoch nichts an der Wucht der Bilder, mit der uns Zhang Yimou einmal mehr zu erschlagen gedenkt. Wie aus dem Bilderbuch scheint jede einzelne Einstellung, und beim Finale verschlägt es einem endgültig die Sprache.
Motive der Handlung wiederholen sich jedoch hin und wieder. Der Originaltitel bedeutet wörtlich übersetzt "Hinterhalt von zehn Seiten", und in den Kämpfen sieht es für Mei und Jin oft aussichtslos aus, doch in letzter Sekunde kommt doch immer noch die Rettung. Dem Film fehlt es einfach an einer originellen und intelligenten Story, wie sie "Hero" hatte. Was nicht bedeuten soll, daß die Liebesgeschichte in "House of Flying Daggers" nicht zu fesseln vermag. Sie wirkt nur an einigen Stellen unausgewogen, mit mal einer Wendung zu viel oder den bereits erwähnten sich wiederholenden Motiven. Umso überzeugender gerät die Inszenierung. Ausstattung, Kostüme, Musik, Kameraarbeit, Spezialeffekte, Choreografie – hier stimmt einfach alles. Und die Fans von Martial Arts können sich auf temporeiche und nicht gerade harmlose Kämpfe erster Güte freuen.
"House of Flying Daggers" ist vor allem auf formaler Ebene ein großartiger Film. Man könnte ihn als weiteres Meisterwerk Zhang Yimous titulieren, würde die grundsätzlich durchaus spannende Geschichte nicht – vor allem im Vergleich zu "Hero" – doch stark abfallen.

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