Das
Geheimnis der Tempelritter
National Treasure (2004)
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Buch |
INHALT
Die Familie Gates
ist bereits seit mehreren Generationen auf der Suche nach einem Schatz gigantischen
Ausmaßes, den die Gründerväter der USA mitgebracht und versteckt
haben sollen. Der neueste Hinweis führt den jüngsten Sproß der
Familie, Ben Gates (Nicolas Cage), zu einem historischen Schriftstück:
Auf der Rückseite der Unabhängigkeitserklärung soll es eine Karte
geben, die endlich zu dem heiß ersehnten Schatz führt.
KRITIK/INFO
Es ist mal wieder Zeit für
ein neues Abenteuer aus dem Hause Bruckheimer. Der Radaubruder unter den Filmproduzenten
wandelt diesmal auf "Indiana Jones"-Pfaden und schickt Nic Cage auf
die Jagd nach Ur-Schätzen des amerikanischen Volkes. Das freut den Durchschnitts-Amerikaner,
und die schöne Helena aus Hildesheim ist auch mit dabei, damit den Zuschauern
anderenorts nicht rot-weiße Streifen und einige kleine Sterne aus den
Ohren rauskommen. Regisseur Jon Turteltaub, dessen Werk von sympathischen Filmen
wie "Cool Runnings" bis hin zu "Trabbi goes to Hollywood"
reicht, ist unterdessen neu im Bruckheimer-Universum und erzählt die Story
geradlinig, flott und spannend. In der Tat gibt es inszenatorisch nichts auszusetzen.
Die "production values" waren ja noch nie das Problem von Filmen dieser
Art, aber Turteltaub versteht es sogar, die zwei Stunden mit angenehmer Unterhaltung
zu füllen, die zwar völlig anspruchslos, aber auch relativ bodenständig
daherkommen.
Nun zu einem leidigen Thema, der Logik. Alleine die Grundkonstellation ist völlig
unglaubwürdig. Wie können Generationen einer Familie dem ersten Hinweis
hinterherlaufen, während unser Held Ben dann plötzlich fähig
ist, das (irgendwie lächerliche) Rätsel ohne große Probleme
zu lösen? Und über die Ereignisse danach kann man nach kurzem Nachdenken
eigentlich auch meist nur den Kopf schütteln, aber zum Nachdenken soll
ja hier sicher niemand angeregt werden.
Ein ganz gutes Händchen haben die Macher beim Casting des Hauptdarsteller-Trios
bewiesen. Nicolas Cage endlich mal wieder in einem Nicht-Totalausfall, Diane
Kruger mit ihrer eigenen Synchronstimme und einem süßen Dialekt sowie
Newcomer Justin Bartha als manchmal lustiger, aber nicht zu aufdringlicher Sidekick.
Sean Bean darf in diesem familienfreundlichen Abenteuer zwar der Böse sein,
aber natürlich nicht zu böse. Somit kann sich "Das Geheimnis
der Tempelritter" mit dem rücksichtsvollsten Bösewicht der Filmgeschichte
rühmen. Naja, und Jon Voight verkauft sich nebenbei noch selbst für
einen lachhaften Gastauftritt, während Harvey Keitel mit der Rolle des
FBI-Agenten etwas besser wegkommt. Alles in allem eine nette Sache, für
die man Bruckheimer ausnahmsweise mal nicht böse sein kann. Ob man derartig
Gehirn-Weichmacher jedoch allzu oft konsumieren sollte sei dahingestellt.
Der neueste Streich aus dem Hause Bruckheimer kommt recht sympathisch
daher. Inszenierung und Darsteller sind mehr als solide, die Logik jedoch vollkommen
außer Kraft gesetzt. Auch an Glaubwürdigkeit mangelt es diesem "Indiana
Jones"-Verschnitt ganz gewaltig, also bitte alle bis auf die lebenserhaltenden
Gehirnfunktionen deaktivieren!