Malachance
– Schlechte Aussichten
Malachance (2004)
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Buch |
INHALT
Wenn Mika (James
Ransone) gerade nicht mit Drogen dealt, hängt er mit seinen Kumpels Ringo
(Brandon Quinn) und Sal (Greg Wayne) in der Gegend herum. Doch Mika will raus
aus seinem Leben. Er geht nach New York um einen Job anzutreten, der eigentlich
Sal zugedacht war. Zuhause übernehmen unterdessen Ringo und Sal seine Geschäfte.
KRITIK/INFO
In seiner Heimat Mexiko
gilt Gerardo Naranjo mit seinem ersten Langfilm bereits als neue Regiehoffnung.
"Malachance" vergleichen viele mit den ersten Werken Jim Jarmuschs.
Doch es scheint eher, als hätte Naranjo noch einen weiten Weg bis dorthin.
Zu allererst fallen die formalen Mängel des Films ins Auge. Vor allem der
Ton läßt stark zu wünschen übrig. Selbst von No-Budget-Produktionen
ist man hier deutlich Professionelleres gewohnt. Die etwas trostlosen, aber
offensichtlich auf echtem Film gedrehten Bilder sind zwar teils schon sehr interessant,
aber mit ihren Unschärfe-Effekten und langen, nichtssagenden Einstellungen
auch wieder eher nervig. Hinzu kommt, daß das Drehbuch konsequent an Dialog
spart. Aber genau die Szenen, in denen die meisten Dialoge vorkommen, nämlich
die mit den drei Freunden zusammen, sind die besten. Daß die Handlung
später überhaupt noch voranschreitet, liegt ausschließlich an
der Passivität und Wortkargheit des Protagonisten Mika. Dieser scheitert
so kläglich bei dem Versuch, sein Leben in den Griff zu bekommen, daß
die Geschichte unglaubwürdig wirkt. Der Film braucht unglaublich lange,
um in Schwung zu kommen und so etwas wie eine Handlung zu offenbaren. Und als
er dann einmal in Schwung gekommen ist, weiß er schon nicht mehr weiter.
Da helfen auch der Running Gag mit den Obdachlosen am Strand oder die angedeutete
Liebesgeschichte zwischen Mika und einer Büroangestellten nichts. Was die
ganze Sache erst bitter macht, ist, daß in dem Film ja durchaus Potential
steckt. Nur hätte es etwas mehr Sorgfalt bedurft, um daraus einen Film
zu machen, der seine fast 90 Minuten Laufzeit mit Inhalt zu füllen vermag.
Positive Ansätze sind in Gerardo Naranjos Debüt-Langfilm durchaus
zu erkennen, aber letzendlich ist seine Story zu dünn und unglaubwürdig
und seine technischen Fähigkeiten zu unausgereift um einen überzeugenden
Film daraus zu machen.