Moovienet FilmdatenbankAnything else
Anything else (2003)

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SzenenfotoINHALT Jerry Falk (Jason Biggs) ist ein junger Gagschreiber für Stand-up-Comedians. Seine Angst vor dem Alleinsein hindert ihn daran, sich von seinem lausigen Manager Harvey (Danny DeVito) und seiner ihn ständig betrügenden Freundin Amanda (Christina Ricci) zu trennen. Doch sein deutlich älterer Kollege und väterlicher Freund David Dobel (Woody Allen) versucht stets ihn zu ermutigen.
KRITIK/INFO Ein Woody-Allen-Film pro Jahr gehört zu den Dingen, auf die man sich verlassen kann. Zwar haben die deutschen Verleihe für eine leichte Verzögerung gesorgt („Anything else“ lief in Amerika bereits letztes Jahr), dafür kommt in ein paar Monaten gleich der nächste, „Melinda and Melinda“.
Etwas grundlegend Neues darf man sich von „Anything else“ natürlich nicht versprechen. Es ist die übliche dialoglastige Mischung aus Leibeskomödie und Satire mit aktuellem Bezug zu den Geschehnissen in und um New York (was die ganze Welt sein kann). Natürlich kommt auch Woody Allen nicht umhin, sich mit den Anschlägen vom 11. September zu befassen – wenn auch nur indirekt. Das macht sich deutlich in Allens Charakter David Dobel bemerkbar, der ein paranoider Waffennarr und Sicherheitsfanatiker ist. Es gibt einige herrliche Seitenhiebe auf das neue Sicherheitsbedürfnis der Amerikaner und ihre irrationale Liebe zu Waffen. Jason Biggs unterdessen spielt die verjüngte Variante des ursprünglichen Woody Allen. Im Prinzip spielt er Allen, weil dieser wohl einsah, daß er langsam zu alt für die Rolle des verwirrten Liebhabers, der Probleme mit jungen Frauen hat, ist. Allen übernimmt dafür die Rolle eines väterlichen Freundes, der Ratschläge erteilt und die Handlung letzendlich vorantreibt. Biggs muß natürlich scheitern, denn er ist kein begnadeter Komiker wie Allen und wirkt noch so jungenhaft, daß eine Beziehung zu der reiferen Christina Ricci kaum zutraut. Ricci und Allen sind unterdessen diejenigen, die den Film vor der Mittelmäßigkeit des Hauptdarstellers retten. Christina Ricci reißt ihre Szenen stets derart an sich, daß andere Darsteller kaum noch sichtbar sind. Gut, daß sie Allen im Film kaum begegnet und so fast immer einer der beiden gerade zu sehen ist.
Ansonsten spult Allen das übliche Programm ab: Ein wenig Jazz hier und da, vortrefflich besetzte Nebenrollen, Fernweh erzeugende Bilder aus New York und die geschliffensten Dialoge im ganzen Filmgeschäft. Wer seine Filme nicht mag, den wird auch „Anything else“ nicht bekehren können. Für Freunde seiner Filme gibt es jedoch den jährlichen Nachschub, und der wird sie keinesfalls enttäuschen.
Mit „Anything else“ bleibt Woody Allen einmal mehr seinem Konzept treu und verbindet seine bissigen Dialoge mit einer simplen Liebesgeschichte rund um Bindungsängste und andere Beziehungsprobleme. Das Resultat ist intelligent und witzig, wenn auch in der Besetzung der Hauptrolle etwas enttäuschend.

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