Old
Boy
Oldboy (2003)
|
CD |
Buch |
INHALT
Dae-su Oh (Min-sik
Choi) wacht eines Tages in einem Zimmer auf, das für ihn für 15 Jahre
zu einer Art Gefängnis wird. Genauso plötzlich wird er freigelassen
und schwört Rache an denjenigen, die für die Freiheitsberaubung verantwortlich
sind.
KRITIK/INFO
Die Goldene Palme von Cannes
bekam ja bekanntlich aus unerfindlichen Gründen Michael Moores Pamphlet
gegen George W. Bush "Fahrenheit 9/11", also blieb für "Oldboy",
der ebenfalls nominiert war, immerhin noch der Große Preis der Jury. Der
koreanische Regisseur Chan-wook Park drehte mit "Oldboy" seinen dritten
Film, und landete dabei den dritten Volltreffer. Bereits sein erster Film, "Joint
Security Area", ein politischer Thriller über die Beziehungen zwischen
Nord- und Südkorea, erregte weltweit Aufsehen. Danach folgte mit "Sympathy
for Mr. Vengeance" ein Drama voller Verzweiflung und bar jeder Hoffnung.
Die Geschichte von "Oldboy" hört sich zunächst simpel an,
ist aber im Prinzip alles andere als schnell erzählt. Sie ist komplex und
nimmt ständig neue unerwartete Wendungen. Zunächst erzählt der
Film von Dae-su Ohs Gefangenschaft, schließlich von seiner innigen Beziehung
zu einer Sushi-Kellnerin, die ihm bei der Suche nach seinen Peinigern helfen
möchte. Zu keinem Moment läßt sich erahnen, wo die Geschichte
als nächstes hinführen wird.
Chan-Wook Park zieht dabei alle inszenatorischen Register. Es gibt großartige
Kameraarbeit zu sehen, zum Beispiel in einer Szene, wenn Dae-su Oh gegen eine
große Gruppe Widersacher kämpft und die Kamera die Perspektive eines
Martial-Arts-Videospiels einnimmt. Als ob die intelligente Geschichte nicht
schon packend genug wäre, zieht die Inszenierung in ihrer Originalität
noch einmal zusätzlich in ihren Bann. Einen solchen Effekt hatte seit David
Finchers "Fight Club" kaum ein Film mehr. Chan-Wook Park hat sein
Meisterwerk abgeliefert. Man darf gespannt sein, mit was er uns als nächstes
überrascht.
Die Geschichte des eingesperrten Mannes auf der Suche nach Rache ist
komplexer als man annehmen möchte und entfaltet eine unvorhersehbare Wendung
nach der anderen. Dazu kommt eine originelle und jederzeit fesselnde Inszenierung.
"Old Boy" gehört mit Sicherheit zu den großartigsten Filmen
des 21. Jahrhunderts.