Moovienet FilmdatenbankHellboy
Hellboy (2004)

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SzenenfotoINHALT Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs versuchen die Nazis mit Hilfe von schwarzer Magie ein Tor zur Hölle zu öffnen um die entscheidende Wende im Krieg herbeizuführen. Bevor die Alliierten die Zeremonie sprengen war das Tor bereits für einen kurzen Moment offen, und es ist etwas hindurchgekommen: eine Art kindlicher Teufel. Unter der Obhut von Professor Bruttenholm (John Hurt) wächst "Hellboy" (Ron Perlman) heran und hilft fortan dem FBI bei der Bekämpfung von dunklen Mächten, die sich ebenfalls ihren Weg an die Erdoberfläche gebahnt haben.
KRITIK/INFO Die verfilmbaren Comics scheinen in Hollywood irgendwie nie auszugehen. Aber so richtig böse kann man deswegen auch nicht sein, solange dabei sehenswertes Kino wie das der "X-Men"- oder "Spider-Man"-Filme herauskommt. Auch "Hellboy" darf sich zu den gelungenen Adaptionen zählen und muß sich vor den genannten, ungleich höher budgetierten Projekten keineswegs verstecken. Regisseur Guillermo del Toro, der zuletzt mit "Blade II" ein Beispiel für eine richtig schlechte Comic-Verfilmung abgeliefert hat, gelingt vor allem dank seines charismatischen Protagonisten ein Actionfilm mit Seele. Überhaupt scheint dies die große Stärke von Comic-Vorlagen zu sein: Zumeist bauen die Autoren auch eine starke psychologische Komponente mit ein und geben ihren Figuren viele Ecken und Kanten (bei "Hellboy" sogar im wörtlichen Sinne). Ron Perlman scheint zudem für diese Rolle geboren zu sein, zumindest hat sich sicher noch kein "Hellboy"-Fan über die Besetzung beschwert. Seine Physiognomie und sein ganzes Auftreten (unter der gelungenen Maske) vereinnahmen den Film vollkommen für sich. Das führt natürlich auch dazu, daß manch andere Figur eher blaß erscheint, wie z.B. die des jungen FBI-Agenten John Myers (Rupert Evans).
Nach dem üblicherweise recht actionreichen Auftakt, der die im Zweiten Weltkrieg angesiedelte Vorgeschichte erzählt und auch den "erwachsenen" Hellboy bei der Arbeit zeigt, folgt alsbald eine der stärksten Szenen des Films. Hellboy zieht allein durch die Straßen der Stadt und besucht die ebenfalls mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgestattete Liz (Selma Blair), in die er sich verliebt hat. Später schleicht er ihr und einem FBI-Kollegen argwöhnisch hinterher, weil er fürchtet, von einem "normalen" Menschen ausgebootet zu werden. Dieser und viele andere Aspekte machen den Film durchweg interessant und geben ihm eine ausgeprägte Ebene abseits von aufwendigen Stunts und Effekten. Doch auch von denen gibt es in "Hellboy" genug zu sehen, und sie sind durchweg gut inszeniert. Etwas weniger ausgewogen wirkt der Kampf mit den scheinbar haushoch überlegenen Gegnern, denen niemand außer Hellboy persönlich etwas entgegensetzen zu können scheint. Beim recht kurz geratenen Showdown bekommt es Hellboy zudem noch mit einem neuen inneren Zwiespalt zu tun, der auf allzu vorhersehbare Weise aufgelöst wird. Eigentlich schade, nachdem der Film bis in den Mittelteil hinein eine so großartige Balance zwischen Action, Humor und Gefühl entwickelt hatte. Eine Fortsetzung ist für 2006 bereits geplant. Also ich für meinen Teil freue mich auf ein Wiedersehen mit dem wahrscheinlich charismatischsten aller bisherigen Kino-Comichelden.
"Hellboy" reiht sich in die Riege gelungener Comic-Verfilmungen ein. Die Actionszenen können ebenso überzeugen wie die psychologische Ebene des Films. Vor allem Ron Perlman in der Hauptrolle ist absolut überragend besetzt (und geschminkt/kostümiert). Leider läßt der Kampf gegen die bösen Mächte ein wenig an Balance vermissen und der Showdown gestaltet sich allzu hausbacken.

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