(T)raumschriff
Surprise – Periode 1
(T)raumschriff Surprise – Periode
1 (2004)
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Buch |
INHALT
Die Marssiedler
stehen kurz vor der Eroberung der Erde. Mittels einer Zeitreise soll die Besiedlung
des Mars und somit der ganze Krieg verhindert werden. Da sonst kein einsatzfähiges
Kommando mehr bereitsteht, wird tuntige Besatzung des Raumschiff "Surprise"
zur letzten Hoffnung der Erdenbürger.
KRITIK/INFO
"(T)Raumschiff Surprise"
ist so etwas wie das erste Rundum-Franchise-Produkt aus deutschen Landen. Es
gibt passende Menüs bei McDonald's, Computerspiele, eine unglaubliche Medienpräsenz
und ein laues Endprodukt. Zugegebenermaßen ist es wirklich nicht leicht,
einen Sketch, der in der Regel zwei Minuten dauert, auf Filmlänge aufzublasen.
Michael "Bully" Herbig ist dies jedoch bei "Der Schuh des Manitu"
zumindest teilweise gelungen, vor allem dank seiner inszenatorischen Fähigkeiten
und einer recht hohen Gagdichte, die keine Zeit zum Nachdenken über das
Gesehene ließ. Bei "(T)Raumschiff Surprise – Periode 1"
ist ja schon die Titelgebung total daneben gegangen. Hätte es "Unser
(T)Raumschiff", wie es in der "Bullyparade" hieß, nicht
getan? Nein, da muß gleich in den Titel noch eine ach so witzige Anspielung
auf "Star Wars" integriert werden.
Mittlerweile beweißt Herbig zum dritten Mal, daß er handwerklich
hervorragende Inszenierungsarbeit zu leisten vermag. Bereits "Erkan &
Stefan" und "Der Schuh des Manitu" fielen durch ihr technisch
einwandfreies Erscheinungsbild auf. Auch dieser Film macht hier keine Ausnahme.
Zudem bekommt man Spezialeffekte zu sehen, die mit dem Niveau von US-Produktionen
ohne weiteres mithalten können (aber deutlich günstiger produziert
wurden).
Die Gags unterdessen erreichen weder ein überzeugendes Niveau, noch eine
akzeptable Frequenz. Und da die Story wenig originell daherkommt, gibt es einiges
an Leerlauf zu verschmerzen. Herbig setzt voll und ganz auf das an sich witzige
Erscheinungsbild seiner drei Protagonisten, aber ohne etwas daraus zu machen.
Wer die "(T)Raumschiff"-Sketche in der "Bullyparade" mochte,
der wird diesen Film nicht zwangsläufig lieben, da ihnen absolut keine
neue Seite abgewonnen wird, die nicht auch in den zwei Minuten einer Fernsehfolge
zu sehen gewesen wären. Die Nebenfiguren sind mal mehr, mal weniger gelungen.
Til Schweiger als draufgängerischer Taxifahrer macht einen etwas bemühten
Eindruck und hat einen der schlechtesten Gags zugeschrieben bekommen (als er
sich mit richtigem Namen vor dem mittelalterlichen König vorstellt). Sky
Dumont und Christoph Maria Herbst kommen um einiges besser weg, haben aber nur
kurze Auftritte. Ein Ärgernis sind die im Film vorkommenden "Songs",
allesamt geschrieben von Stefan Raab. Ging dieser früher noch als ambitionierter
Musiker durch, chargiert er hier nur noch zwischen "Maschendrahtzaun"
und "Can't wait until tonight" – so hört sich das ganze
zumindest grundsätzlich an. Warum braucht es überhaupt diese Musiknummern
in deutschen Komödien? Schon in "Der Wixxer" war das ein Tiefpunkt,
aber immer noch besser als dieses komplette neue Bully-Verhikel.
Michael "Bully" Herbigs zweiter Versuch, einen Sketch aus
der "Bullyparade" auf Spielfilmlänge aufzublasen, ist leider
gründlich gescheitert. Wenige und selten wirklich witzige Gags und eine
Ansammlung peinlicher Songs aus der Feder Stefan Raabs machen den Film zu einem
Desaster, auch wenn die Inszenierung solide und die Effekte erstaunlich gut
sind.