Ken
Park
Ken Park (2002)
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CD |
DVD |
Buch |
INHALT
Eine Clique von
jugendlichen Skatern aus einem kalifornischen Vorort lebt ihr von familiären
Problemen und sexuellen Eskapaden bestimmtes Leben.
KRITIK/INFO
1995 erregte Regisseur Larry
Clark mit "Kids" erstmals Aufsehen. Vor allem die sexuellen Darstellungen
unter Jugendlichen stießen damals schon vielen Sittenwächtern auf.
Doch das war noch gar nichts zu dem, was Clark uns hier nun präsentiert.
In Australien ist der Film verboten und es wurde sogar einmal eine öffentliche
Vorführung einer importierten DVD von der Polizei gesprengt.
Nach Betrachtung des Films kann man zunächst feststellen, daß er
so belanglos, langweilig und lediglich auf Sex fokussiert ist, daß er
im Prinzip keinerlei Diskussion rechtfertigt. Er erzählt im Prinzip keine
Geschichte, hat kaum Handlung, und als Gesellschaftsportrait taugt er ebenso
wenig, weil er den Alltag der Jugendlichen völlig unrealistisch darstellt.
Die Figuren stammen nicht einmal aus ärmlichen Verhältnissen, sondern
sind eher der Mittelschicht zuzurechnen. Probleme gibt es meistens nur mit den
jeweiligen Erziehungsberechtigten, aber daß diese gleich in Gewalt und
sexuellen Übergriffen resultieren müssen, dafür liefert Clark
keine Begründung. Es beschleicht einen der Verdacht, daß hier lediglich
pädophile Altmänner-Fantasien bedient werden, so dermaßen unmotiviert
treten die Figuren auf. Und was ist denn letzendlich der Zweck, einen Jugendlichen
bis zum bitteren Ende beim Onanieren zu filmen? Welche Aussage hat das? Oder
ist das vielleicht doch nur pure Provokation, um wenigstens ein klitzekleines
bißchen Aufmerksamkeit auf einen ansonsten langweiligen Film zu ziehen?
Das weiß wohl nur Larry Clark allein. Vielleicht sollte er einfach mal
einen "neuen" Film drehen, anstatt sein Konzept aus "Kids"
(das damals sogar aufging) immer wieder mit immer drastischeren Mitteln neu
aufzulegen. Einziger Lichtblick sind die jungen Darsteller, die zwar bis zum
letzten ausgebeutet werden, aber dabei zumindest darstellerisch zu überzeugen
wissen.
"Ken Park" ist nichts weiter als eine durch ausufernde Sexszenen
auf Skandalfilm getrimmte Enttäuschung. Weder eine Handlung noch eine glaubwürdige
Aussage sind erkennbar.