Super
Size Me
Super Size Me (2004)
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INHALT
Morgan Spurlock
wagt ein riskantes Experiment: Er will sich einen Monat lang ausschließlich
von den Köstlichkeiten ernähren, die McDonald's so auf seiner Speisekarte
hat. Die gesundheitlichen Veränderungen werden von drei Ärzten dokumentiert
und Spurlock beleuchtet, warum sich die Volkskrankheit Übergewicht in den
USA so rasend ausbreitet.
KRITIK/INFO
Die meisten Menschen haben
bereits eine Meinung zu diesem Film, bevor sie ihn überhaupt gesehen haben.
Die einen finden das Experiment wahnwitzig und glauben ohnehin, daß alles
nur Fake ist, andere sehen sich in ihrer Meinung bestätigt und greifen
zur nächsten Portion Rohkostsalat.
Spurlocks Film bedient sich ein wenig der Stilmittel, die Michael Moore im Dokumentargenre
eingeführt hat. Mit unterhaltsam aufbereiteten Fakten und kleinen anekdotischen
Einschüben gelingt es ihm, ganz ohne erhobenen Zeigefinger die Bequemlichkeit
der Amerikaner in Bezug auf das Essen und die verheerenden Auswirkungen anzuprangern.
Spurlock fördert dabei wenig Neues zu Tage, sensibilisiert aber für
gewisse die Ernährung betreffende Tatsachen, die manchem vielleicht noch
nie als potentielle Gefahr für die Gesundheit in den Sinn gekommen sind,
wie beispielsweise die wenig nahrhafte Verpflegung in amerikanischen Schulkantinen.
Auch ansonsten hört man nicht viel Überraschendes: Den enormen Zuckergehalt
von Softdrinks, die viel zu einseitige Ernährung vieler Menschen (Stichwort:
super heavy users) oder das Bewegungsdefizit. Die Aufbereitung ist Spurlock
wiederum dann doch so gut gelungen, daß man auch das ein oder andere weniger
interessante Interview auf der Straße verkraften kann. Leider gelingt
es ihm trotz zahlreicher Versuche nicht, einen McDonald's-Offiziellen vor die
Kamera zu bekommen. Bewegt hat "Super Size Me" dennoch einiges: Das
"Super Size"-Menü gibt es in den USA nicht mehr, stattdessen
setzt McDonald's neuerdings auf eine Salatoffensive, über deren Sinn und
Unsinn man vortrefflich streiten kann.
Mit "Super Size Me" ist Morgan Spurlock eine hochgradig unterhaltsame
Dokumentation mit Anleihen beim Stil Michael Moores gelungen, die die Auswirkungen
ungesunder Ernährung und mangelnder Bewegung mit einem irrwitzigen Experiment
anprangert. Viel Neues erfährt man dabei zwar nicht, aber mal lehrreiche,
mal witzige und mal erschreckende 90 Minuten lang kommt keine Langeweile auf.