Moovienet FilmdatenbankBlueberry und der Fluch der Dämonen
Blueberry (2004)

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SzenenfotoINHALT Als junger Mann erlebt Mike (Vincent Cassel) den Tod seiner ersten großen Liebe durch die Hand des skrupellosen Wally (Michael Madsen). Schwer verletzt wird Mike von Indianern aufgelesen und versorgt. Viele Jahre später ist er Sheriff des Städtchens in dem alles geschah und das Geheimnis seiner indianischen Freunde wird durch den zurückgekehrten Wally bedroht.
KRITIK/INFO Wer hier einen Western, einen Actionfilm oder irgendetwas anderes was er je gesehen hat vermutet, liegt falsch. "Blueberry" ist garantiert der unangepaßteste Mainstream-Film, der seit langem in die Kinos kam. Die unaufdringliche, niemals gehetzte und doch verwirrende Erzählweise einen David Lynch verbindet sich hier mit Versatzstücken des Western-Genres und der Reise zu den Wurzeln des Seins aus Stanley Kubricks "2001". Das hört sich jetzt vollkommen unglaubwürdig an, ist aber so. Natürlich erreicht Regisseur Jan Kounen ("Dobermann") zu keinem Zeitpunkt die Meisterschaft eines Lynch oder Kubrick, und ob Western-Fans mit dem Film zufrieden sein werden sei auch mal dahingestellt. Aber auf jeden Fall hat er sich gehörig etwas getraut! Gut 15 Minuten lang entführt uns Kounen an einer Stelle in den übersinnlichen Trip der Hauptfigur, der aus kunstvollen Animationen mit insektenähnlichen Wesen und anderen verstörenden Bildern besteht. Dazu kommt ein gelungener, stimmungsvoller Soundtrack. Nein, einen solchen Film hat es wirklich noch nicht gegeben.
Die Besetzungsliste läßt ebenfalls aufhorchen: Da haben wir natürlich den markantesten Franzosen seit es Kino gibt, Vincent Cassel, der sehr überzeugend die Titelrolle übernimmt. Daneben treten die Tarantino-Veteranen Michael Madsen als Bösewicht und Juliette Lewis als hartes Wild-West-Mädchen auf. Und mit Ernest Borgnine, Colm Meaney, Djimon Hounsou und Tcheky Karyo sind auch die Nebenrollen hochkarätig besetzt. Umso mehr überrascht (und möglicherweise auch überrumpelt) der Film mit den ausgedehnten existenziellen Bilderwelten, die die Handlung für einige Zeit komplett aussetzen lassen.
Jan Kounen liefert mit "Blueberry" den wohl psychedelischsten Western aller Zeiten. Endlich mal wieder eine echte filmische Überraschung, auch wenn die Tiefe der großen Vorbilder nie erreicht wird.

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