The
Station Agent
The Station Agent (2003)
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CD |
Buch |
INHALT
Den zwergwüchsigen
Fin (Peter Dinklage) zieht es in das Kaff Newfoundland, da er das dortige leerstehende
Bahndepot geerbt hat. Schon kurz nachdem er eingezogen ist findet der verschrobene
Zugliebhaber unverhofft Freunde: Den Imbißstandinhaber Joe (Bobby Cannavale)
und Olivia (Patricia Clarkson), die vor ihrem Mann in das abgeschiedene Städtchen
geflüchtet ist.
KRITIK/INFO
Regisseur und Autor Thomas
McCarthys Debüt wurde auf dem Sundance Filmfestival 2003 gefeiert und erhielt
unter anderem den Publikumspreis. Mit über einem Jahr Verspätung kommt
der Film nun auch bei uns in die Kinos. Die Story hört sich zwar nicht
besonders aufregend an, doch "The Station Agent" zieht das Publikum
dennoch in seinen Bann. McCarthy gelingt es, dem Film sehr viel Atmosphäre
und einen melancholischen Grundton zu verpassen. Vor allem tragen auch die wunderschön
fotografierten Bilder dazu bei, von denen man kaum glauben kann, daß sie
in der Umgebung von New Jersey aufgenommen wurden. Vielmehr vermitteln sie ein
gewisses Südstaaten-Feeling und erinnern ein wenig an "The Straight
Story". Auch das gemächliche Erzähltempo und die sympathischen
Nebenfiguren verstärken diesen Eindruck. Am Rande thematisiert der Film
auch die Schwierigkeiten, die Fin mit seiner Größe von 1,40m zu überwinden
hat. Manche machen sich über ihn lustig, andere behandeln ihn wie eine
Jahrmarktsattraktion oder ein Kind. Er erzählt an einer Stelle im Film,
daß ihn das früher wütend gemacht hat, und das ist wohl auch
ein Grund, daß er seinen neuen Bekanntschaften zunächst stets skeptisch
gegenübersteht.
Musik und Bilder stimmen absolut bei diesem Film. Wenn man in die Stimmung erst
einmal richtig eintaucht dann möchte man gar nicht wahrhaben, daß
der Film nach nicht einmal 90 Minuten schon vorbei ist. Viel passiert ist derweil
nicht, viele Pläne müssen in der Zukunft noch in die Tat umgesetzt
und Geschichten weitergeschrieben werden. "The Station Agent" läßt
dem Zuschauer viel Raum, um sich zu überlegen wie es mit Fin, Joe, Olivia
und der Bibliothekarin Emily wohl weitergehen wird. Das Interesse ist auf jeden
Fall da, denn die Charaktere hat man nach dem Film sicher schon liebgewonnen.
Das ist durch die großartigen Darsteller garantiert.
"The Station Agent" ist ein wunderbar stimmungsvoller Film
mit warmen Bildern und sympathischen Charakteren. Einerseits ist es schade,
daß er nach nicht einmal 90 Minuten schon vorbei ist, andererseits gibt
das der Fantasie die Möglichkeit, die Geschichten der Figuren selbst weiterzuspinnen,
was in diesem Fall besonders viel Freude bereitet. Ein sehr sehr schöner
Film!