Moovienet FilmdatenbankZatoichi - Der blinde Samurai
Zatôichi (2003)

Einkaufen bei amazon.de
CD
DVD
Buch

SzenenfotoINHALT Im alten Japan wird eine Stadt von drei Banden tyrannisiert. Als der blinde Samurai Zatoichi (Takeshi Kitano), der sich zunächst als Masseur ausgibt, in die Stadt kommt und das Unglück der Bevölkerung sieht, stellt er sich nach einiger Zeit den Banden entgegen.
KRITIK/INFO Takeshi Kitano, der bis heute nur in einem einzigen nicht-japanischen Film mitgespielt hat (ausgerechnet "Johnny Mnemonic"), inszeniert mit "Zatoichi" bereits seinen elften Film. Seine dialogarmen, geradezu meditativ langsamen Werke, die jedoch stets durch recht explizite Gewaltdarstellung auffallen, erzählen von gebrochenen Charakteren, deren Platz in der Welt in Frage steht. Mit "Zatoichi" wagte er sich nun jedoch an eine klassische Samurai-Geschichte, in der es um den strengen Kodex der Samurai und darum geht, was ein einzelner Mann bewirken kann.
Gleich zu Anfang konfrontiert Kitano die Zuschauer mit seiner für diesen Film signifikanten Art der Gewaltdarstellung. Da spritzt das Blut aus Fontänen wie in Tarantinos "Kill Bill", nur daß es noch stilisierter und sichtlich computeranimiert zur Sache geht. Kitano mag seine Beweggründe gehabt haben, dies so zu lösen, allerdings sieht es doch sehr ungewohnt aus und paßt auch nicht wirklich zur Optik des restlichen Films. Eigentlich ist "Zatoichi" nämlich ein Drama mit humorvollen Untertönen. Es geht dabei nicht nur um den blinden Samurai selbst, sondern auch um einen anderen herrenlosen Samurai, der in die Stadt kommt, sowie ein Geschwisterpaar, das den gewaltsamen Tod seiner Eltern rächen will. Diese vielschichtige, mit zahlreichen Rückblenden erzählte Handlung vermag leider nicht ganz so zu fesseln wie das beispielsweise bei Kitanos Filmen "Hana-Bi" oder "Kikujiros Sommer" der Fall war. Auch gibt es einige sehr langatmige Szenen sowie ein Steptanz-Finale, das ebenfalls etwas aus dem Rahmen fällt. Dennoch ist Kitano einmal mehr ein außerordentliches Stück Kino gelungen, das Freunde des asiatischen Films sicher zu begeistern vermag. Als idealen Einstieg für unbedarfte Kinogänger würde ich es jedoch nicht empfehlen.
Takeshi Kitanos elfter Film ist auf seine Art einmal mehr als gelungen zu bezeichnen. Jedoch haben sich in Handlung und Stil einige Defizite eingeschlichen, die den unbedarften Kinogänger möglicherweise abschrecken könnten. Wer Kitanos Werk jedoch zu schätzen weiß, wird auch an "Zatoichi" Gefallen finden.

Zur Moovienet Startseite