Echte
Frauen haben Kurven
Real Women Have Curves (2002)
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Buch |
INHALT
Ana (America
Ferrera) ist gerade fertig mit der High School und sucht ihren Platz in der
Welt: Während ihre Mutter (Lupe Ontiveros) darauf besteht, daß die
Tochter zu arbeiten beginnt und lernt, eine gute Hausfrau und Mutter zu sein,
möchte die gute Schülerin Ana lieber aufs College gehen.
KRITIK/INFO
Sogenannte "Ethno-Komödien"
haben Konjunktur. Doch "Echte Frauen haben Kurven" kommt keineswegs
so albern und ausgelassen daher wie "My Big Fat Greek Wedding" oder
"Mambo Italiano". Der Film erzählt die Geschichte der jungen
Ana, die zu entscheiden hat, wie es mit ihrem Leben weitergehen soll und die
Konsequenzen abzuwägen hat, zwar auf sympathische und lockere Weise, aber
nicht ohne einen gewissen Ernst. Nicht einmal die Rolle der Mutter scheint allzu
überspitzt, wenn man bedenkt, wie sehr sie noch an den familiären
Traditionen und ihrer Tochter hängt – selbst wenn sie diese bei jeder
Gelegenheit als zu fett bezeichnet. Das ist übrigens ein weiteres Thema
des Films: Er stellt sich entschieden gegen Oberflächlichkeit und Schlankheitswahn.
In einer erfrischenden Szene in der Näherei, die Anas Schwester Estela
gehört, streiten sich die Frauen gar darum, wer mehr Cellulitis und die
deutlicheren Dehnungsstreifen hat. Die angesprochene Szene mag etwas überdreht
erscheinen, verfehtl ihren Zweck aber ganz und gar nicht. Dies ist wohl auch
den spielfreudigen Darstellern zu verdanken. America Ferrera beispielsweise
gibt hier ihr Debüt und spielt ihre Rolle absolut überzeugend, auch
wenn sie anfangs ständig mit dem gleichen bedrückten Gesichtsausdruck
herumläuft. Wenn sie anfängt zu lächeln zeigt sich jedoch ihre
großartige Ausstrahlung. Kein Wunder, das zur Zeit fünf neue Filme
mit ihr in Arbeit sind.
Gefilmt ist das ganze recht solide, der Soundtrack kann als gelungen bezeichnet
werden. Die Handlung nimmt nicht unbedingt immer die unkonventionellsten Wege
und konfrontiert den Zuschauer eher zurückhaltend mit der Härte des
Lebens, das die Einwanderer teilweise zu führen haben. Aber der Film möchte
auch sicher nicht schocken oder provozieren, sondern vergnüglich unterhalten
und für seine titelgebende Botschaft werben. Und das gelingt ihm bestens.
"Echte Frauen haben Kurven" transportiert seine titelgebende
Botschaft auf äußerst sympathische Weise. Zurückhaltend und
ernsthaft, aber stets auch mit humorvollen Auflockerungen erzählt Regisseurin
Patricia Cardoso ihre Geschichte über mexikanische Einwanderer und Frauen,
die zu ihren Kurven stehen.