Unter
der Sonne der Toskana
Under the Tuscan Sun (2003)
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INHALT
Die Schriftstellerin
Frances (Diane Lane) wird von ihrem Ehemann sitzengelassen. Er reißt sich
jedoch das gemeinsame Haus unter den Nagel, sie zieht in ein dunkles Apartment
und die Scheidung zieht sich hin. Ihre Freundinnen spendieren ihr daraufhin
eine Reise in die Toskana. Dort angekommen verliebt sie sich in ein heruntergekommenes
Anwesen und kauft es kurzerhand.
KRITIK/INFO
"Unter der Sonne der
Toskana" mag absolut kein großartiger Film sein. Die Story ist relativ
vorhersehbar, die Figuren eindimensional und der ganze Film an sich schrecklich
belanglos. Ein wenig beeindruckt sein kann man jedoch von der Offenheit, die
der Film an den Tag legt. In amerikanischen Produktionen dient das Ausland ja
meist nur als Kulisse für ausufernde Actionszenen oder als Gaglieferant
voller abgenutzter Klischees. Ganz ohne Klischees geht es natürlich auch
unter der Sonne der Toskana nicht, aber zumindest werden hier kulturelle Unterschiede
auf sympathische Weise gezeigt und keine Vorurteile geschürt. Daß
Frances' Freundin Patti ein künstlich gezeugtes Kind in eine lesbische
Beziehung einbringen will wird im Film derart beiläufig abgehandelt, daß
man es als das Normalste auf der Welt ansieht.
Äußerst sympathisch ist zudem auch Diane Lane, der die Rolle auf
den Leib geschrieben scheint und die mit Ende 30 noch mehr Sex-Appeal hat als
so manche 20-jährige Nachwuchsdarstellerin. Sie strahlt die wiedergewonnene
Lebensfreude, die der Film in den Mittelpunkt rückt, auch total aus. Daß
ihr erster neuer Beziehungsanlauf zum Scheitern verurteilt ist bricht zudem
mit den Genrekonventionen, leider wird dieser Mut ganz am Ende des Films noch
einmal ad absurdum geführt.
Die hervorragende Kameraarbeit sorgt bestimmt dafür, daß sich das
Urlaubsziel Toskana unter den Besuchern dieses Films bald großer Beliebtheit
erfreut. Geoffrey Simpson ("Shine") fängt die Schönheit
der Region (und ihrer kulinarischen Genüsse) auf überwältigende
Weise ein, genauso wie er San Francisco als tristen Gegenpol erscheinen läßt.
Hinzu kommt ein locker-leichter Soundtrack.
"Unter der Sonne der Toskana" mag ein recht belangloser, vorhersehbarer
Film sein. Doch mit seiner Offenheit, dem Humor und den großartig fotografierten
Bildern schafft er es, echte Lebensfreude auszustrahlen. Die sympathischen Figuren
tun ihr übriges.