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Monster (2003)

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SzenenfotoINHALT Für Aileen Wuornos (Charlize Theron) hielt das Leben nicht viel Positives bereit: Vom Stiefvater vergewaltigt und anderen Jugendlichen ausgegrenzt flüchtet sie sich in ihre Traumwelt und endet als Prostituierte. Nur fünf Dollar in ihrer Tasche und die lesbische Selby (Christina Ricci) halten sie vom Selbstmord ab. Eines Tages erschießt sie in Notwehr einen Freier und kann nicht mehr mit dem Töten aufhören. Sechs Männer fallen ihr zum Opfer bevor sie festgenommen, verurteilt und hingerichtet wird.
KRITIK/INFO Die schöne Schauspielerin Charlize Theron kassierte für ihre Verwandlung in die Seriemörderin den Golden Globe und den Oscar als beste Darstellerin. Sie kämpfte auch als Produzentin um das Projekt, und ihre Leistung ist in der Tat beeindruckend. Das Äußere ist ja hauptsächlich das Werk von Maskenbildnern, aber Theron eignet sich auch Gesten, Gang und Habitus der auf der Straße lebenden Aileen so überzeugend an, daß man leicht vergißt, wer da eigentlich hinter der Maske steckt. Doch die Hauptdarstellerin ist nicht alles, was einen Film ausmacht. Christina Ricci beispielsweise bildet mit ihrer zurückhaltenden Performance genau den richtigen Gegenpol, damit Therons Leistung überhaupt wirken kann. Dazu kommt die völlig schnörkellose Inszenierung von Debütantin Patty Jenkins, die auch das Drehbuch verfaßte. Alles in allem konzentriert sich wohl alles etwas zu sehr auf die Hauptrolle. Die Dramaturgie des dokumentarisch angehauchten Dramas läßt doch zu wünschen übrig, und welche Aussage Regisseurin Jenkins treffen will bleibt ungeklärt. Aileen Wuornos' Taten werden zwar durch ihre in ihrer Drastik stets nur angedeutete Kindheit und den fehlgeschlagenen Versuch ein geordnetes Leben zu beginnen erklärt bzw. gerechtfertigt. Bei ihrem letzten Mord scheint die Hauptfigur jedoch jegliche Moral hinter sich gelassen zu haben und somit nimmt der Zuschauer das Todesurteil teilnahmslos hin. Mit dem abschließenden Off-Kommentar und die eingeblendeten Texttafeln erweist sich Jenkins auch nicht gerade als begnadete Autorin.
Formal ist "Monster" wie bereits erwähnt vor allem unauffällig, dabei aber für ein Regiedebüt auch schon recht souverän inszeniert. Ein wenig glückliches Händchen bewies man jedoch bei der Auswahl des Soundtracks. Nicht nur, daß man die Titel teilweise aus anderen Filmen ("Vanilla Sky", "True Romance"...) kennt, sie wirken auch insgesamt zu positiv vor dem tristen Hintergrund, den die Handlung liefert. Die emotionale Kraft, die im Thema und vor allem in der Beziehung zwischen Aileen und Selby liegt, vermag der Film nicht zu vermitteln. So erhält man stellenweise den Eindruck, man habe es mit einem Fernsehdrama zu tun – nur eben mit besseren Darstellern.
Die Inszenierung und das Drehbuch von "Monster" vermögen es leider nicht, mit den großartigen Hauptdarstellerinnen mitzuhalten. Auch wenn die Regie angenehm schnörkellos und souverän wirkt fallen doch auch einige Mängel auf, die der Geschichte die emotionale Kraft nehmen.

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