Moovienet FilmdatenbankDas Urteil
Runaway Jury (2003)

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SzenenfotoINHALT Die Witwe eines bei einem Amoklauf erschossenen Börsenmaklers verklagt einen großen Waffenhersteller. Vertreten wird sie von dem engagierten Anwalt Wendell Rohr (Dustin Hoffman). Doch auf der Gegenseite agiert der Geschworenen-Experte Rankin Fitch (Gene Hackman) mit unbegrenzten und skrupellosesten Mitteln. Womit beide nicht gerechnet haben: Geschworener Nr. 9, Nicolas Easter (John Cusack), hat mit der Jury seine ganz eigenen Pläne.
KRITIK/INFO Von dem John-Grisham-Roman, auf dem der Film basiert, ist dieses Mal nicht mehr allzu viel übrig geblieben. Im Buch steht die Tabakindustrie vor Gericht und das schlitzohrige Pärchen, das die Jury manipuliert, hat ganz andere Motive. Für das Drehbuch wurden also einige Änderungen vorgenommen und nur die Grundidee beibehalten. Daß diese allein schon ziemlich unrealistisch ist, ist bei einer Grisham-Verfilmung nichts völlig Neues. Aber unter der routinierten Regie von Gary Fleder liefert der Film dennoch solide Unterhaltung.
"Das Urteil" versammelt eine beeindruckende Besetzung. Für Gene Hackman ist es bereits der dritte Film nach einer Vorlage des Bestseller-Autors. Der Typ, den er verkörpert, scheint in beinahe jedem der Romane seinen Platz zu haben. Mit Dustin Hoffman als idealistischer Anwalt ist ein weiterer altgedienter Schauspieler erster Güte mit von der Partie. John Cusack, Rachel Weisz und viele weitere bekannte Gesichter runden das Ensemble ab. Bei der Lektüre des Buchs habe ich mir zwar die ganze Zeit Matt Damon als Idealbesetzung für Nic Easter vorgestellt, aber mit John Cusack läßt sich ebenfalls bestens leben.
Die Inszenierung ist vollkommen solide und routiniert, man könnte fast sagen bieder. Fleder, der hauptsächlich Thriller drehte, ist jedoch auch nicht unbedingt für etwas anderes bekannt. Trotzdem ist es schade, daß man dieser x-ten Grisham-Verfilmung nicht einmal einen neuen Anstrich verpaßte, wenn man schon die halbe Story abänderte.
Die Geschichte wird in bester Hollywood-Marnier erzählt. Im Kampf David gegen Goliath kommt es zu Überraschungen und der kleine, aber clevere Mann von der Straße zeigt es den Großkonzernen und ihren überbezahlten Anwälten. Unterhaltsam ist das ganze immer wieder, wobei man nicht zu viel über das alles nachdenken sollte, denn erst dann fällt auf, wie unwahrscheinlich albern das ganze ist. Und dann wäre da noch das im Prinzip recht heikle Sujet, ob Waffen oder Menschen anderen Menschen töten. Dieses wird jedoch außen vor gelassen, zu einer wirklichen Auseinandersetzung läßt es das Drehbuch erst gar nicht kommen.
"Das Urteil" ist eine hervorragend besetzte, routiniert inszenierte und mitunter recht freie Verfilmung eines John-Grisham-Romans. Der Film unterhält sehr gut, und so fällt dem Zuschauer erst im Nachhinein auf, wie unrealistisch die Handlung ist und wie wenig sich der Film mit dem heiklen Thema der Waffengewalt auseinandersetzt.

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