Moovienet FilmdatenbankGothika
Gothika (2003)

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SzenenfotoINHALT Die Psychologin Miranda Grey (Halle Berry) findet sich nach einer unheimlichen Begegnung auf nächtlich-verregneten Straßen plötzlich selbst in der geschlossenen Anstalt wieder. Ihr wird vorgeworfen, in fraglicher Nacht ihren Ehemann (Charles S. Dutton) bestialisch ermordet zu haben. Keiner glaubt an ihre Unschuld, nicht einmal ihr Kollege Pete (Robert Downey Jr.).
KRITIK/INFO Nach den bemerkenswerten Filmen "La haine – Haß" und "Die purpurnen Flüsse" hat es Hollywood geschafft, den französischen Regisseur Mathieu Kassovitz nach Kalifornien zu locken. "Gothika" ist jedoch entgegen den Aussagen des Marketings keineswegs ein Psycho-Thriller, sondern geht ohne weiteres als Horrorfilm durch – und das ist gar nicht Kassovitz' Metier.
Der Film spielt nahezu komplett bei Nacht, Regen, Gewitter, Stromschwankungen/-ausfällen und anderen diffusen Lichtverhältnissen. Atmosphäre mit der Brechstange zu erzeugen geht aber in aller Regel schief, so auch hier. Und auch Spannung vermag die Handlung nur in kleinem Umfang zu erzeugen. Dafür gibt es eine maximale Menge an den bekannten Schockeffekten. In aller Regel sind diese vollkommen vorhersehbar, aber dann vom Timing her doch so gut, daß man ein Zusammenzucken nur durch Wegschauen verhindern kann. Ansonsten bewegen sich Story und Inszenierung auf ausgetretenen Pfaden: Man fühlt sich hin und wieder an "Ring", "Texas Chainsaw Massacre", "Bis das Blut gefriert" und andere Horrorklassiker erinnert. Wirklich neue Ideen sucht man vergebens. Und auch die Logik bleibt auf der Strecke, dadurch wird die Geschichte zunehmend unglaubwürdig. Die Auflösung des ganzen ist zwar erschreckend und das Finale noch einmal gewaltig gewalttätig, aber an sich bereits vorher abzusehen.
Die Hauptrollen sind mit Halle Berry und Robert Downey Jr. durchaus interessant besetzt, jedoch können beide ihr Talent kaum entfalten. Berry rennt ohnehin meist panisch kreischend durch irgendwelche Korridore mit flackerndem Licht und Downey Jr. bleibt für seine Verhältnisse von Anfang an erschreckend blaß. Bei der Kameraführung gibt es einige nette Spielereien, wie das bei Kassovitz so üblich ist, dafür unterwirft sich John Ottmans Filmmusik völlig den Konventionen des Genres.
"Gothika" ist eine vertane Chance. Die interessanten Namen vor und hinter der Kamera liefern eine Achterbahn der Schockeffekte ab, bieten aber ansonsten allesamt nicht mehr als Mittelmaß.

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